Pride and Joy
6. Jan. 2010 · 3.543 mal gelesen | Kommentar schreiben »
Vor einiger Zeit habe ich schon einmal geschrieben:
„Manche Lieder hauen dich einfach um“
Heute habe ich wieder so ein Lied gehört. Komischerweise ist es wieder Brandi Carlile – diesmal „Pride and Joy“
„No one tells you when its time
There are no warnings, only signs
And you know that you’re alone
…
Do I make you proud
Do you get me now
Am I your pride and joy“
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Memento
2. Sep. 2009 · 3.297 mal gelesen | Kommentar schreiben »
Memento
Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tod derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind ?
Allein im Nebel tast ich todentlang
Und lass mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
Der weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr;
– Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der andern muss man leben.
(Mascha Kaléko)
Meinem Vater
Rudolf Bauer
(1. 4. 1940 – 28. 8. 2009)
Schon wieder…
17. Apr. 2009 · 2.657 mal gelesen | Kommentar schreiben »
So langsam habe ich keine Lust mehr, schon wieder über den Tod zu schreiben!
Es ist ein ganz mieses Gefühl, beim Frühstück in der Zeitung die Todesanzeige von einem lieben Mädel zu finden, das ich gut gekannt, aber vor ein paar Jahren aus den Augen verloren habe.
Hey ‚Bob‘ – 26 ist ganz sicher nicht das richtige Alter um zu sterben!
Mein herzliches Beileid allen Angehörigen und Freunden.
Ostern
12. Apr. 2009 · 3.143 mal gelesen | Kommentar schreiben »
Sich dem Tod entgegen gestellt
Selbst die Schmerzen erlitten
Stellvertretend für die anderen
Selbst in den Tod gegangen
Damit andere leben
Das ist Ostern
Am 11. März hat in einer Schule in Winnenden ein Amokläufer wahllos Schüler und Lehrer erschossen. Er ging von einer Klasse zur nächsten. An einer Tür stellte sich ihm eine Referendarin entgegen: „Meinen Kindern tust du nichts!“ Sie stellte sich vor eine Schülerin. Sie starb selbst, die Schülerin überlebte.
Das ist Ostern
Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe.
Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.
(Johannes 15, 12-13)
Für meinen Opa
3. Mrz. 2009 · 2.508 mal gelesen | Kommentar schreiben »
Heute wäre er 100 Jahre alt geworden –
einer der interessantesten Menschen, die ich je kennengelernt habe.
Er hat schlechte Zeiten erlebt. Er hat erzählt, wie er auf dem Markt ein Kalb verkauft hat und einen Koffer voll Geld dafür bekommen hat – mehrere Millionen Mark, die am Tag drauf nur noch halb so viel wert waren. Vom Krieg hat er nie viel erzählt. Er war in französischer und in russischer Gefangenschaft. Er hat Not und Hunger gekannt. Ich erinnere mich, dass er beim Heu machen einzelne Grasbüschel eingesammelt hat, die beim Vorbeifahren an einem Ast hängen geblieben sind. Er hätte nichts verkommen lassen. Er war aus einer anderen Welt. Unsere Welt würde ihm nicht gefallen. Er würde sie nicht verstehen. Sie würde ihn nicht verstehen.
Heute wäre er 100 Jahre alt geworden –
und ich wünsche mir ich könnte noch mehr von ihm lernen.
Schämt euch
20. Feb. 2009 · 2.498 mal gelesen | Kommentar schreiben »
Ich habe noch nie etwas dafür übrig gehabt, wenn Leute sich bei der Überlegung, wann sie fröhlich sind und wann nicht, nach dem Kalender richten. Schon als Kind konnte ich mit Fasching (oder Fasnet, Karneval oder wie auch immer man sagen mag) nicht viel anfangen.
Es ist nicht so, dass ich militanter Pappnasen-Gegner wäre. Aber ich kann dem „närrischen Treiben“ einfach überhaupt nichts abgewinnen. Normalerweise fällt es mir leicht, dass ganze weit gehend zu ignorieren. Manchmal klappt das aber auch nicht. Seit Dienstag überlege ich mir, ob und wenn ja wie ich es schaffen kann, eine der größten Fastnachts-Peinlichkeiten aller Zeiten zu ignorieren.
Sorry, ich habe es nicht geschafft, einfach darüber hinweg zu sehen. Ich schaffe es nicht, dazu zu schweigen. Ich muss es laut hinaus schreiben schreien:
Schämt euch!
Warum um alles in der Welt muss man für Rinderhüftsteak mit ‚Narri-Narro‘ werben?
Was denken wohl die Angehörigen, wenn sie unmittelbar neben der Todesanzeige ihrer lieben Mutter, Oma… den Jubel-Schrei ‚Narri-Narro‘ lesen müssen?
Wie hirnlos pietätslos muss man sein, die beiden Anzeigen direkt nebeneinander zu setzen?
Für mich einfach unverständlich!
Eine Weihnachtsgeschichte
12. Dez. 2008 · 4.651 mal gelesen | 1 Kommentar »
Heute ist der achte Todestag meiner Oma. Wie in jedem Jahr gibt es als Erinnerung daran eine verfrühte Weihnachtsgeschichte:
Für meine Oma
Im Advent 2000: Kann es Weihnachten werden, wenn wenige Tage vorher ein geliebter Mensch gestorben ist? Müsste nicht die Welt um mich herum stehen bleiben? Diese Fragen habe ich mir selbst mit dieser frei erfundenen aber wahren Weihnachtsgeschichte beantwortet. Und es wurde wirklich Weihnachten…
Eine Weihnachtsgeschichte:
Es war eine saukalte Nacht, eine Nacht wie jede andere.
Wir sind draußen auf dem Feld beim Lagerfeuer gelegen. Jeder hat sich so seine Gedanken gemacht.
Es war eine saukalte Nacht, eine Nacht wie keine andere.
Es war schon ein paar Tage her. Ein Schaf war ausgerissen. Daniel war losgegangen: »Bleibt ihr ruhig hier, ich finde es schon wieder«. Und dann ist er nicht mehr wieder gekommen. Ein falscher Schritt im Dunkeln. Er ist die Felsen runter gestürzt und war sofort tot.
Es war eine saukalte Nacht, eine Nacht wie keine andere.
Wir sind wieder draußen auf dem Feld beim Lagerfeuer gelegen. Aber alles, was mich sonst in solchen Nächten beschäftigt hat, war heute so weit weg. Der Streit mit Ruben. Die Sorgen um die Familie daheim. Was die im Dorf über uns Außenseiter hier draußen denken. Alles schien nur an mir vorbei zu laufen. Die Angst, ob ich den Job behalten werde, und ob das Geld reicht. Alles, was sonst so unglaublich wichtig war, alles war nun verschwommen und ganz weit weg. Nur noch ein Gedanke war da: Daniel – tot – nie mehr wird er bei uns sein – nie mehr mit uns arbeiten – nie mehr mit uns diskutieren – nie mehr mit uns lachen – nie mehr.
Es war eine saukalte Nacht, eine Nacht wie keine andere.
Wir sind draußen auf dem Feld beim Lagerfeuer gelegen. Jeder hat sich so seine Gedanken gemacht. Jeder war woanders, keiner war wirklich da.
»Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr.« (Lukas 2; 8-11)
Es war eine saukalte Nacht, eine Nacht wie keine andere.
In dieser Nacht hat Gott gesagt: »Fürchtet euch nicht!«. In dieser Nacht hat Gott gesagt:
Ich lasse euch nicht allein hier draußen.
Ich komme zu euch. Ich will bei euch sein, bei euren Problemen, bei eurem Streit, bei eurer Angst.
Ich komme zu euch. Ich bin bei euch, egal was euch beschäftigt, egal was euch wichtig ist.
Ich komme zu euch. Ich bin bei euch, bei euren Sorgen, bei eurer Furcht und bei eurer Trauer.
»Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude.«
Nun bist du fort
22. Nov. 2008 · 4.769 mal gelesen | 2 Kommentare »
Nun bist du fort,
und nichts auf dieser Welt bringt dich zurück.
Nun bist du fort.
Hätt‘ ich dich nie gekannt,
wär dieser Tag ein Tag wie tausende zuvor.
Doch nun wisch ich mir ganz verschämt
die erste Träne vom Gesicht.
Nun bist du fort …
Schon gut – ich weine nicht !
Du hast geglaubt an den,
der selbst die Auferstehung war.
Du hast geglaubt,
und du hast oft gesagt,
wenn du mal gehen musst, gehst du zu ihm.
Doch sag, was bleibt mir nun von dir,
was ist davon schon von Gewicht?
Nun bist du fort …
Schon gut – ich weine nicht !
Ich weiß, du lebst,
du bist nun frei und froh wie nie zuvor.
Ich weiß, du lebst,
doch schreibst du nie mehr einen Brief,
rufst nie mehr an.
Du lebst, als wärst du tot.
Ich weiß, ich weine nur um mich.
Wie ich ihn hasse, den Verzicht!
Nun bist du fort …
Schon gut – ich weine nicht !
Ich weiß nicht wie, doch hinter Wolken
sehe ich ein schwaches Licht.
Ich weiß nicht wie, doch du,
ich freu mich auf einmal ganz leis für dich.
Du weißt nun mehr als ich.
Ach du, ich tu dir sicher leid,
wie ich hier steh im Kerzenlicht.
Nun bist du fort …
Doch schau – ich weine nicht!
Du bist zu Haus,
du gingst mir nur ein kleines Stück voraus.
Du bist zu Haus!
Die Uhr an deinem Arm steht nun für immer still;
die Zeit hat ausgedient.
Der Tod, die Schmerzen sind vorbei.
Ich glaub, zurück willst du wohl nicht.
Nun bist du fort …
Denn du lebst in Gottes Licht.
Sprachlos
15. Nov. 2008 · 3.545 mal gelesen | 2 Kommentare »
Ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst
und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!
(Jesaja 41,13)
für E. Bauer
(* 3.7.1944; † 13.11.2008)