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Zitat des Tages: Die Jugend
11. Mai. 2009 · 4.241 mal gelesen | 1 Kommentar »
„Die Jugend von heute …“
Keine Angst, ich habe nicht eines der dubiosen Zitate über die schlimme Jugend von heute zum Zitat des Tages ausgewählt.
Es kursieren ja zahlreiche solcher Zitate. Nur ein paar Beispiele:
- „Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“
(Sokrates)
- „Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe.“
(Keilschrifttext aus Ur, Chaldäa, 2000 v.Chr.)
- „Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.“
(Aristoteles)
Ich denke nicht, dass eines dieser Zitate auch nur annähernd authentisch ist. Zu viele und zu ähnliche Zitate sind da im Umlauf. Gut, man kann sagen, diese Zitate sind jetzt schon so lange im Umlauf, dass die transportierte Aussage auch schon wieder stimmt: schon zu allen Zeiten haben die Alten die Jungen kritisiert, haben die Eltern ihre Kinder geschimpft, haben die Erwachsenen die Jugend angegriffen. Erstaunlich, dass unsere Zivilisation noch immer existiert, wo doch die Jugend seit ewigen Zeiten immer noch schlimmer wird.
Auch in der letzten Woche konnten wir wieder überall erfahren, wie schlimm es um die heutige Jugend bestellt ist:
Bei bildblog.de findet sich eine Zusammenstellung, wie die Medien mit dem Drogen- und Suchtbericht 2009 umgegangen sind. Wir haben noch die Schlagzeilen der letzten Woche im Kopf: „Koma-Saufen bei Kids immer schlimmer“ (Bild) oder „Komasaufen bei Jugendlichen so verbreitet wie nie“ (Welt.de). Erstaunlich, dass die Überschriften sich auf einen Bericht beziehen, in dem festgestellt wird, dass sowohl die Zahl der Jugendlichen, die regelmäßig Alkohol trinken, als auch derer, die sich ‚richtig‘ betrinken, im Jahr 2008 zurück gegangen ist.
Naja, vielleicht gilt es bei den Erwachsenen von heute der Jugend von gestern einfach als schick, auf die ach so schlechte Jugend von heute zu schimpfen. Vielleicht kann man sich als Politiker nur mit Kritik an der Jugend profilieren, weil ja deutlich mehr Erwachsene potentielle Wähler sein könnten als Jugendliche.
Wahrscheinlich gibt es aber auch noch einen ganz anderen Grund, warum zu allen Zeiten die Jugend von heute als schlecht dargestellt werden musste.
In meinem Zitat des Tages hört sich das so an:
„Das größte Übel der heutigen Jugend besteht darin,
dass man nicht mehr dazugehört.“
Salvador Dali
(11.05.1904 – 23.01.1989)
Am 12. Mai 2009 um 14:34 Uhr
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